Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 449 mal aufgerufen
 Die Straßen und Gassen der Stadt
Kajasha Offline




Beiträge: 163

05.11.2006 00:47
Dark Light Antworten
Viele kleine helle Sterne standen über den nächtlichen Himmel Elonas. Obwohl es schon spät war, war es heute nicht so kalt wie normal üblich für die Jahreszeit und das einzige Geräusch war das Rascheln von Blättern der Bäume oder vereinzelte Schritte auf den gepflasterten Gehwegen. Der Blick der wenigen Passanten fiel auf eine unheimlich wirkende Person, die bewegungslos an eine Hauswand gelehnt dortstand. Nur das leichte Licht einzelner Laternen ließ ein paar Umrisse erkennbar machen. Der Kopf war von einer Kapuze bedeckt, die tief ins Gesicht gezogen war und so nicht zu erkennen gab, um wen oder was es sich bei dieser handelte.

Ein kleiner Junge, der sich verlaufen hatte, blieb auf dem Gehweg stehen, um zu Atem zu kommen. Er war nicht von hier und rannte schon stundenlang seine Eltern suchend umher. Er blickte sich ängstlich um, sah aber nur leere Straßen um sich herum. Eine leichte Brise spielte mit seinen Haaren und er begann zu zittern. Er wusste nicht mehr, wohin er rennen sollte und wo er schon überall gesucht hatte. Eine kleine funkelnde Träne bildete sich in seinen Augenwinkeln und lief seine Wange hinunter. Seine Augen beobachteten, wie sie geräuschlos zu Boden tropfte. Der Kleine wischte sich mit dem Ärmel das Gesicht ab und als er wieder nach oben blickte, fiel sein Blick auf die dunkle Person, die sich am anderen Gehweg gegenüber noch immer mit dem Rücken an die Wand lehnte. Regungslos musterte er diese erst und wunderte sich, warum er sie zuerst nicht bemerkt hatte oder wie die Gestalt dort so schnell hingekommen war.

Auch wenn er ängstlich war, ging er fest entschlossen auf sie zu. Vielleicht konnte die Person ihm helfen? Er hielt den Atem an, als er sich ihr langsam näherte. Nun war das Rascheln der Blätter verstummt und nurnoch die leisen Geräusche der Sohle von den Schuhen des Jungen zu hören, wenn diese die Straße berührten. Er zögerte kurz, bevor er den Gehweg betrat, nahm aber dann all seinen Mut zusammen. Jetzt stand er direkt vor der Gestalt, die regungslos dastand. Der Kleine versuchte ihr Gesicht zu erkennen, aber die Kapuze warf einen dunklen Schatten darauf. Kurz räusperte er sich, aber der Verhüllte gab keine Reaktion.

Sein Herz schlug schneller, als er langsam die Hand und den Zeigefinger ausstreckte, um die Person anzustubsen. Nur wenige Zentimeter, bevor er sie berührte, griff die Gestalt mit einer schnellen Bewegung seinen Finger und flüsterte dabei „Fass mich nicht an...“. Angsterfüllt sah der kleine Junge sie an und wollte sich aus dem Griff befreien um wegzurennen, war aber starr vor Schreck. Erst sah er seinen umschlossenen Finger an und ließ dann seinen Blick zum Gesicht der Person hochwandern, von dem er nun ein diabolisches Grinsen auf schön geschwungenen Lippen erkennen konnte.

Ein leises Knacksen durchbrach die Stille der Nacht und ein darauf folgender schmerzerfüllter Schrei. Die Gestalt hatte mit wenig Mühe seinen Finger nach oben gebogen und diesen somit gebrochen. Das schadenfrohe Lachen einer Frau ertönte und diese lies somit den schmerzenden Zeigefinger des Jungens los. Sie beugte sich zu ihm hinunter, der jetzt ihr hübsches Gesicht mit den strahlend grünen Augen erkennen konnte, und flüsterte ihm ins Ohr „Buuh!“. Kaum hatte sie es ausgesprochen, drehte sich das Kind panisch um und rannte keuchend und wimmernd vor schmerz davon, ahnungslos wohin die Straße es führte. Die Frau begann wieder zu lachen und amüsierte sich über die Dummheit der Menschen und zog dann ihre Kapuze noch tiefer ins Gesicht.


Shajana Offline




Beiträge: 3

05.11.2006 01:48
#2 RE: Dark Light Antworten


Katzengleich balancierte die junge Frau über eine schmale Brüstung, die über einen Kanal führte. Natürlich hätte sie auch einfach die Brücke unter ihr nehmen können, jedoch waren dort zu viele Leute, die Shajana nicht zu Gesicht bekommen sollten. Um den Halt nicht zu verlieren konzentrierte sie sich auf jeden einzelnen ihrer Schritte und bald war sie auf dem geschindelten Dach eines Hauses angelangt.
Schon die ganze Nacht war sie auf der Jagd, auf der Jagd nach den abscheulichsten Kreaturen, die auf Erden weilten – zumindest ihrer Meinung nach – den Vampiren. Wohl die Gedanken daran lies endlich den kleinen Jungen erscheinen, der gerade aus einer der dunklen Gassen heraus gerannt kam. Die Passanten um ihn herum nahmen nur wenig Notiz von ihm, woher sollten sie auch wissen, dass dieses kleine Wesen ein Vampir war? Irgendwelche dummen Vampire hatten ihn im Alter von 9 Jahren zu einen der ihren gemacht. Wahrscheinlich als eine Art Kindersatz, so vermutete Shaja jedenfalls. Aber dennoch konnte er zu einer Gefahr für einen normalen Menschen werden, denn an übernatürlicher Stärke fehlte ihm nichts.

Leichtfüßig sprang die Jägerin von einem Haus zum nächsten, stehts darauf achtend, wie und wo sie aufkam. Der Junge war viel zu sehr damit beschäftigt, nach seinen vampirischen Eltern zu suchen, die ihn in ihrer Blutekstase wohl vergessen hatten.
Shajana war nun am Ende der Häuserreihe angelangt und ging in die Hocke, um den Jungen von ihrem erhöhten Platz besser beobachten zu können. Dieser hielt kurz an und die Jägerin sah etwas glitzern, wohl eine lächerliche Träne. Doch dann fiel die Aufmerksamkeit des Kleinen, sowie ihre auf eine dunkle Siluette, welche sich schwer erkennbar von einer Häuserwand abzeichnete. Shaja musste sich eingestehn, dass sie die Person bis jetzt nicht bemerkt hatte. Der Junge ging nun auf besagte Kreatur zu und es schien, als würden alle Umgebungsgeräusche verstummen. Sie kniff leicht die Augen zusammen und dachte kurz darüber nach, ob es sich bei der Gestalt ebenfalls um einen Vampir handeln könnte. Doch den Gedanken lies die Jägerin sofort wieder verschwinden, nein, es war kein Vampir, aber auch definitiv kein Mensch!

Ein kurzes Aufschreien durchriss plötzlich die Stille und der Junge wich von der Person zurück. Was genau jene gemacht hatte, konnte Shaja aus der Ferne nicht sehen, jedoch muss es wohl sehr schmerzhaft gewesen sein. Die Warterei der Jägerin hatte nun ein Ende, da der kleine Vampir weinend von der Gestalt weg rannte. Shaja befestigte einen Widerhaken an der Schmuckbrüstung des Hauses und löste das zusammen gerollte Seil an ihrem Waffengürtel. Gekonnt lies sie sich damit an der Hauswand hinab, in einem beträchtlichen Tempo. Ihre Handschuhe schützen sie glücklicherweise vor schmerzhaften Verbrennungen, welche die Reibung des Seiles an ihrer Haut hervorrufen würden.
Nahezu geräuschslos kam die Vampirjägerin nun auf dem gepflasterten Boden auf und nahm sofort die Verfolgung des Jungen auf. Auch jetzt hatte er sie noch nicht bemerkt, so sehr bemitleidete er sich selbst. Doch er blieb plötzlich stehn, als ein kleines, silbernes Ding die Luft durchschnitt und in seinem Rücken stecken blieb.

Noch schien er das Geschehene nicht recht begriffen zu haben, als er überrascht seinen Rücken betastete und nun etwas warmes, klebriges zu spüren bekam. Blut! Sein Blut! Vollkommen geschockt drehte er sich nach dem Verursacher dieser Tat um und stolperte etwas zurück, als er eine junge Frau so unerwartet vor sich stehen sah. Diese hatte schon einen zweiten Dolch in der Hand, der sichtlich größer war, als das Stück, welches seinen Rücken schmückte. Immernoch konnte er nicht recht begreifen, was nun geschah. Das letzte was er sah, waren die vollen Lippen der Fremden, denen ein leises, jedoch höhnisches Adieu! entwich.
Der Dolch durchbrach unerbittlich das junge Fleisch des Jungen und gelang letztendlich zu seinem Herzen, welches nun mit dem Schlagen aufhörte. Das Blut quoll am Schaft der Waffe hervor und lief in einem großen, dunkelroten Strom über den vampirischen Körper auf die Pflastersteine.

Langsam zog Shajana ihren Dolch wieder aus dem Fleisch des Jungen, welches in Kürze noch kälter werden würde, als es sowieso schon war. Der Kleine war tot. Doch der Jägerin war dies trotzdem keine Gewährleistung für einen entgültigen Tod. So durchtrennte sie ohne Mitleid den Kopf vom Rumpf und stieß jenen mit dem Fuß an, sodass er in den wassergefüllten Kanal rollte.
Wie immer zog Shaja ein seidendurchwebtes Tuch hervor und säuberte damit die Klinge des Dolches vor dem Blut, damit sie ihn wieder sorgsam an seinen Platz befestigen konnte. Als wäre nichts besonderes geschehn, hob sie den Blick und sah direkt zu der dunklen Gestalt, die immer noch an der Wand lehnte. Auch wenn die Jägerin eigentlich andere Dinge zu erledigen hatte, so übermannte sie dennoch die Neugier auf diesen sonderbaren Fremdling.

------------------------------
Fight against me - if you dare
------------------------------

Damian Offline




Beiträge: 157

14.11.2006 16:01
#3 RE: Dark Light Antworten

Ein leiser Aufprall einer Pappschachtel durchbrach die seltsam bedrückende Stille, die sich in der heutigen Nacht über die, sonst lärmende, Stadt gelegt hatte. Leise fluchend trat er mit einem seiner Schnallenschuhe auf die leere Zigarettenpackung die er kurz davor fallen lies. „Gottverdammte Sucht!“ Murmelte er, während er mit dem rechten Fuß einige Rechts- und Linksbewegungen machte, und somit die Schachtel in den gepflasterten Boden drückte. Langsam lehnte er sich zurück an die kalte Steinmauer eines prachtvollen Hauses und steckte seine Hände in die Hosentaschen. Den Kopf leicht gen Himmel erhoben, spähte er durch seine pechschwarzen Haarsträhnen in den dunkeln, mit Sternen übersäten Himmel.

Als würde ihm die verstrichene Zeit nichts bedeuten blieb er regungslos an der kalten Mauer stehen. Sein starrer, kalter Blick war ununterbrochen zu den Sternen gerichtet. Ob er sie ansah, oder einfach nur in Gedanken verloren war, war nicht zu deuten. Seine Brust hob und senkte sich langsam, sein Atem war sanft und kaum zu hören. Irgendwann schloss er dann seine Augen, er spürte deutlich einen kalten Schauer über seine Haut streichen. Wie lange hatte er nicht mehr warmes Blut auf seiner blassen, eiskalten Haut gespürt? Es war wahrlich zu lange her.

Als ein kurzer Aufschrei die Stille durchbrach, senkte er rasch seinen Kopf. Die dunklen Augen spähten durch seine Haarsträhnen in alle Richtungen um die Person auszumachen, von der dieser schmerzhafte, gar angsterfühlte Schrei kam. Er drückte sich mit seinen Ellebogen von der Wand ab und schritt langsam auf die dunkle Straße. Eine kühle Windbrise fuhr durch sein Haar und lies die Haarspitzen kurz säuseln. Mit einer raschen Handbewegung strich er sich ein paar Haarsträhnen, die der Wind zuvor weggeblasen hatte, wieder in die Stirn. Langsam wanderte sein Blick die Straße hoch. Er sah einen Schatten, nein, zwei Silhouetten waren zu sehen. Leicht kniff er seine Augen zusammen, um die Personen besser erkennen zu können. Die eine Person schien noch ein Kind, die andere, eine Erwachsene Person. Schweigend betrachtete er das unerwartete Schauspiel. Er versuchte sich unbemerkt näher an die zwei Wesen zu schleichen, dazu eigneten sich die Schatten der Häuser gerade zu prächtig.

Er hielt sich erstmal im Hintergrund. Seine Hände vor der Brust verschränkt blickte er zu der Person die so eben den Kopf des Kindes abtrennte. Die rechte Augenbraue hochgezogen lehnte er sich an eine überaus voll geklebte Werbesäule. Er musterte den leblosen Körper am Boden. Blut! Überall Blut. Ein flüchtiges, hämisches Grinsen schlich über seine blassen Lippen, nun wanderte sein Blick zu der Person, die gerade etwas mit einem Tuch säuberte. Erst jetzt bemerkte er, dass es sich um eine Frau handelte, als diese sich umdrehte, merkte er, dass an der Wand hinter ihr noch eine Person stand.

______________________________
"I'll take your heart and hide it."

Kajasha Offline




Beiträge: 163

09.12.2006 19:53
#4 RE: Dark Light Antworten

Wahrscheinlich hatte die Gestalt sich von einer der Häuswänden abgeseilt, da sie ohne ein für Kajasha hörbares Geräusch auf den Boden. Es musste sich hierbei um eine Frau handeln, darauf deutete die für einen Mann zu zierliche Silhouette und die Gangart hin. Die Derwisch-Lady hatte die Person davor nicht bemerkt oder auch keine Geräusche aus der Richtung gehört, aus dieser sie erschienen ist. Sie wunderte sich über die seltsamen Methoden der Fremden. Wieso konnte diese nicht einfach die Straße entlanggehen wie jeder andre normale Mensch auch - wenn es sich hierbei überhaupt um einen handelte - und musste sich dazu von einem Haus abseilen?

Als sie jetzt die Verfolgung des Jungens aufnahm, dachte Kajasha, dass es sich bei der Frau wahrscheinlich um die Mutter des Jungen handle. Kajashas grüne Augen richteten sich nun auf den Kleinen. Er schien die Gestalt aber noch nicht bemerkt zu haben. Als Kajasha wieder zu der Fremden sah, hielt diese nun einen kleinen silbernen Gegenstand, wobei es sich vermutlich um eine Waffe handelte, in der Hand, die diese nun geschickt in Richtung des Jungen warf. Es handelte sich bei der Person wohl doch nicht um die Mutter...

Das silberne Ding traf den Jungen fast in der Mitte seines Rückens und der Derwisch musste ungewollt zugeben, dass es sich um hierbei um einen sehr guten Wurf handelte. Das Kind betastete verwundert, aber ruhig seinen Rücken. Seine Finger berührten langsam das Blut, das nun aus der Schnittstelle zu fließen begann und sein Oberteil durchnässte. Ein belustigtes Lächeln erschien auf Kajaschas Lippen, als sich der Vampirjunge panisch umdrehte und sie musste zugeben, dass es sehr amüsierend war. Die Verursacherin kam nun auf ihn zu und hielt nun einen größeren Dolch in der Hand. Bevor sie diesen in das Fleisch des Jungens stach, flüsterte sie ihm ein Wort zu, das Kajasha nicht verstehen konnte, es aber an den Mundbewegungen ablesen konnte.

Mit einem leisen Geräusch sank der leblose Körper des Kindes auf den Boden und beschmückte nun die grau-braunen Pflastersteine mit einem blutroten Kleid, das sich langsam ausbreitete. Kajascha begann zu grinsen und fand, dass es sich wirklich gelohnt hatte den Geschehnissen zuzusehen, da es für sie wirklich unterhaltsam war. Mit dem Dolch trennte die Frau gekonnt den Kopf von dem blutüberströmten Körper ab. Noch mehr des roten Lebenssaftes floss über die Reste des Kindes und die Rillen zwischen den Pflastersteinen und diese entlang. Der Kopf rollte in einen nahegelegenen Kanal und hinterließ ebenfalls eine blutige Spur, die nun die Straße schmückte. Kajascha wusste gleich, dass die Frau, die gerade den Dolch aus der Brust des Kindes zog, ihr wahrscheinlich noch sympatisch werden könnte und lächelte erneut.

Langsam ging der Derwisch auf die Fremde zu und seine Gestalt erhob sich aus dem Schatten, welcher die Hauswand auf ihn geworfen hatte. Er schritt gelassen durch das Blut auf den Körper des Jungens zu, welche beides stille Zeugen des Mordes waren. Kajascha blieb nun neben der Leiche stehen und bückte sich kurz, um den Dolch aus dem Rücken des kleinen Vampirs zu ziehen, den die Besitzerin dort vergessen hatte zu entfernen. Sie warf ihn einmal in die Luft und fing ihn am Griff wieder auf und begann die Klinge zu mustern, auf der das Blut kleine Muster gebildet hatte. Dann blickte sie wieder auf und sah kurz in das Gesicht der Frau, danach drehte sie ihren Kopf zu einer neuen Gestalt, die den Beiden schon seit einer kleinen Weile Gesellschaft leistete und musterte diese flüchtig.


|o> Beten ist ein Zeichen des Glaubens, Küssen ein Zeichen der Liebe und mich zu kennen, ein Zeichen von gutem Geschmack <o|

 Sprung  
Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz